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Perspektiven für den Holzbau. Beton und Holz

30. Juni 2016

Foto: BDA Hamburg
Foto: BDA Hamburg
Foto: BDA Hamburg; Tom Kaden, Architekt BDA, zeigt mit einem Schmunzeln den Freigabeplan einer Baugruppenfamilie. Nach einem aufwendigen Planungsprozess wird ein Ensemble aus 10 Wohnhäusern in Berlin-Weissensee errichtet werden. Keiner der 52 Wohnungsgrundrisse gleicht dem anderen.

Neue Möglichkeiten mit Hybridkonstruktionen aus Holz und Beton standen am Dienstag, den 28. Juni 2016, im Fokus der dritten Veranstaltung ‚Perpektiven im Holzbau‘. Volker Halbach, der 1. Vorsitzende des BDA Hamburg, begrüßte die Gäste, die zahlreich der Einladung des BDA Hamburg und der Firma Knauf Gips KG gefolgt sind. Denn der Architekt BDA Tom Kaden, Geschäftsführer Kaden + Lager GmbH, aus Berlin, sowie Professor Stefan Winter, bauart Konstruktions GmbH & Co. KG und Inhaber des Lehrstuhls für Holzbau und Baukonstruktion an der TU München, konnten als Referenten für die Veranstaltung gewonnen werden. Tom Kaden und Prof. Winter realisierten gemeinsam bereits mehrere städtische Holzhäuser. Als dritter Referent des Abends zeigte Thomas Thode, der Holzbauspezialist bei Knauf, Wege auf, wie Holztragwerk kostengünstig brandschutztechnisch zu kapseln und die eine vermeintliche Schwachstelle solcher Konstruktionen, der Schallschutz, deutlich zu steigern sind.

Besonders wenn in die Höhe gebaut werden soll, liege die Lösung oft in intelligenten Hybridkonstruktionen, so die Referenten. Im Holzbetonverbund wirkten die statischen Vorteile beider Materialien miteinander, so daß auf diesem Wege Kosten gespart werden könnten. Der Ehrgeiz Kadens und Winters richtet sich indes nicht nur auf exklusive Höhen und die Grenze des Machbaren, 15, ja 20 Geschosse seien realisierbar: Es gehe Ihnen vielmehr darum, das mehrgeschossige Holzwohnhaus in der Mitte unserer Städte zu etablieren. In der Verdichtung der Stadt könne der Holzbau einen entscheidenden Beitrag leisten. Gerade wenn es um das Thema der Dachaufstockung geht, biete das Bauen mit Holz entscheidende Vorteile, so die Referenten. Der Marktanteil des mehrgeschossigen Holzbau liege bisher nur bei 2,5 Prozent.

Noch werde inDeutschland wird derzeit mehr Holz verbrannt als verarbeitet. Viele Vorurteile, gerade auf den Gebieten Brandschutz und Schallschutz, herrschen gegenüber dem Holzbau. Man kann nur hoffen, dass viele der anwesenden Gäste dem Aufruf der Vortragenden folgen werden, sich dem Holzbau anzunehmen und Holzhäuser in der Stadt zum Normalfall zu machen. Noch lange nach den Vorträgen wurde das Thema gemeinsam bei Getränken und Snacks diskutiert.