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Neue Gesichter im BDA Hamburg

6. Februar 2023

Der BDA Hamburg hat Sona Kazemi als neues Mitglied berufen – herzlich willkommen!
Hier stellt sie sich im bewährten Kurzinterview vor und gibt Einblicke in ihr Selbstverständnis und ihren architektonischen Werdegang. In diesem Format werden neue Mitglieder als Architektur-Persönlichkeiten den Hamburger Kolleg*innen und der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Der BDA besteht aus Personen, die ihrem Anspruch an qualitätsvolle Architektur und Stadtgestaltung in Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt  nachkommen und in diesem gemeinsamen Bestreben die vielfältige Stimme des BDA prägen.

Dipl.-Ing. Sona Kazemi, SONA KAZEMI

Steffi Moeller
Steffi Moeller

Sona Kazemi

Ihr Motto / berufliches Selbstverständnis:
Der Beruf ist für mich die Verbindung von Kunst und Logik, Ratio und einem humanitären Aspekt. Er funktioniert nur über Empathie und die genaue Beobachtung des Vorhandenen und Transferfähigkeit…

Ich bin Architektin geworden weil….
ich etwas für die Menschen und nah an ihnen tun wollte, für die zweite Haut des Menschen. Es war aber auch ein Zufall!

Welche Vorbilder haben Sie in der Architektur?
Louis Kahn und Mies van der Rohe. Meine Vorbilder fußen aber auch in der Kunst und Literatur.

Was bedeutet Baukultur für Sie?
Baukultur bedeutet für mich, dass Bauen nicht allein in der physischen Präsenz eines Volumens zu sehen ist, sondern immer nur in Verbindung mit seinem sozialen, kulturellen und zeitlichen Kontext wahrgenommen werden kann und wirkt. In allen diesen Momenten liegt eine hohe Verantwortung, die wir als Chance sehen dürfen und sollten, unsere gebaute Umwelt immer mit Bedacht aber mit Mut, nachhaltig dem Rhythmus der Zeit anzupassen, um dann über eine möglichst lange Zeit zu bestehen und zu erfreuen.

Was war bisher das schönste Erlebnis in Ihrem beruflichen Leben?
Es gibt da keinen alleinigen Moment, es ist vielmehr ein, im gelungenen Fall, immer wiederkehrendes Erlebnis: Ein gewisser Überraschungsmoment.
Zu sehen wie aus einem Gedanken und aus einer Zeichnung eine dreidimensionale Wirklichkeit entsteht ist der eine Teil des Bauprozesses. Doch keine noch so gute, vorausschauende Vorstellung vermag uns bis heute die Wirklichkeit vorher vollends abzubilden. Erst im Echten, im Begehen und Erleben stellt sich die Erfahrung ein und mit ihr im Idealfall auch noch etwas Unerwartetes, das zusätzlich erfreut und strahlt. Ich habe diesen Moment schon einige Male erleben dürfen, zusammen mit meinen Bauherr*innen, aber vor allem mit den Nutzer*innen.

Ich bin im BDA weil…
ich Zusammenarbeit schätze und achte; Lernen und Geben möchte.
Nur gemeinsam ist man stark. Das ist vielleicht ein universell oft gebrauchter Satz, aber er trifft hier einen für mich wichtigen Nerv: So wie es für ein gutes Haus nicht allein eine/n vielleicht gute/n Architekt*in braucht, so braucht es eine/n mindestens ebenso gute/n Bauherr*in und vor allem braucht es gute Handwerker*innen. Im BDA sehe ich die Chance, eine kritische Menge an Architekt*innen zu versammeln, die im Diskurs und vor allem in der Handlung unsere Welt weiter stetig reflektieren und den Anspruch auf Weiterentwicklung mit Verantwortung in sich tragen. Wir alle leben in diesem Kontext nur in einem, verhältnismäßig, kurzen Zeitraum und unsere Wirklichkeit ist nur ein Atemzug. Umso wichtiger finde ich es, den Weg dafür zu beschreiten und zu ebnen, für das was noch kommt.