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Expo 2000 – 20 Years Later

17. Oktober 2023

Die Expo 2000 in Hannover war die erste Weltausstellung in Deutschland mit dem verheißungsvollen Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“.  Sie war das Symbol für eine vielversprechende, nachhaltige Zukunft. Doch wie hat sich dieses Versprechen in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt?
Am 07. November 2023 eröffnet in der BDA Hamburg Galerie die Ausstellung „Expo 2000 – 20 Years Later“ mit Fotografien von Piet Niemann .

Der Fotograf zeigt ausgewählte großformatige Motive aus seinem jüngst erschienenen Bildband im Kerber Verlag, der eine fotografische Bestandsaufnahme des Expo-Geländes in Hannover 20 Jahre nach der Weltausstellung von 2000 darstellt. Piet Niemanns Fotografien aus dem Jahr 2020 sind nicht nur visuelle Dokumente, sondern sie fordern auch dazu auf, über die Umsetzung und Einlösung dieses Versprechens nachzudenken.
Zur Eröffnung gibt Sven Thorissen, Studio Director Germany von MVRDV, Einblicke in das aktuelle Projekt der Neugestaltung des Niederländischen Pavillons.

Expo 2000 – 20 Years Later
PIET NIEMANN
Eröffnung: 7. November 2023, 19 Uhr
Ausstellungslaufzeit: 8. November 2023 – 29. Februar 2024
Weihnachtsschließzeiten: 25. Dezember 2023 – 7. Januar 2024
Öffnungszeiten: MO-DO 10 – 18 Uhr
Ort: BDA Hamburg Galerie, Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg

Um Anmeldung zur Ausstellungseröffnung wird unter events@bda-hamburg.de gebeten.

 © Piet Niemann
© Piet Niemann

Piet Niemann, der bereits für namhafte Architekturbüros wie Zaha Hadid Architects (London) und Delugan Meissl Associated Architects (Wien) tätig war, ist nicht nur als Architekturfotograf bekannt, sondern auch für seine freien Langzeitprojekte mit makrosoziologischem Bezug. Seine charakteristische Herangehensweise zeichnet sich durch distanzierte und nüchterne Beobachtungen aus, die die sozialen und architektonischen Veränderungen in unserer Umwelt reflektieren.

In seinem neuesten Werk betrachtet Niemann mit diesem distanzierten Blick die Veränderungen auf dem Expo-Gelände. Seine Fotografien zeigen nicht nur die verlassenen Pavillons, sondern auch die Spuren der Natur, die das Gelände zurückerobert hat. Diese Bilder erinnern an die Vergänglichkeit und zugleich die Widerstandsfähigkeit der gebauten Umwelt. „Expo 2000 – 20 Years Later“ ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein eindringlicher Aufruf zum Nachdenken über unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und den begrenzten Ressourcen, die wir nutzen.

„Niemanns Bilder zeigen den Zustand von 2020 in nebelgehüllter Ehrlichkeit: Der Fotograf stieß auf das Betongerippe des Niederländischen Pavillons, auf vor offener Landschaft aufgereihte Studentenwohnheime und den verlassenen knallgelben Pavillon Litauens, hinter dem sich, durch eine Wiese getrennt, eine farblich passende IKEA-Filiale als Gewerbebox niedergelassen hat“, schreibt der Architekturjournalist Benedikt Crone im Vorwort der erschienen Publikation.
Im ergänzenden Essay „Schönheit einer Ruine“ gibt Gründungspartner Jacob van Rijs vom Architekturbüro MVRDV einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Niederländischen Pavillons bis hin zu seiner aktuellen Transformation in ein nutzungsgemischtes Gebäude.

© Calle Hackenberg
© Calle Hackenberg

 

Piet Niemann (*1991) versteht sich in erster Linie als Architekturfotograf öffentlicher Bauten. Seine Arbeiten wurden 2023 beim Europäischen Architekturfotografie-Preis ausgezeichnet und bieten nicht nur Einblicke in die Vergangenheit, sondern stellen auch Fragen zur Gegenwart und Zukunft der gebauten Umwelt. In einer Zeit, in der der Bausektor für etwa 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist und Themen wie Kreislaufwirtschaft, Materialknappheit und Nachnutzung global im Fokus stehen, liefert Piet Niemanns Arbeit einen aktuellen Kontext für Diskussionen über Nachhaltigkeit und Verantwortung im Bauwesen.

Bereits 2018 präsentierte Piet Niemann freie Arbeiten in der Gruppenausstellung „Raumspuren. Beyond Architecture“, die als SATELLITEN-SHOW im Rahmen der 7. Triennale der Photographie Hamburg 2018 gezeigt wurde. „Expo 2000 – 20 years later“ ist seine erste Einzelausstellung in der BDA Galerie.

Sven Thorissen (*1970), Direktor und Architekt, leitet MVRDV’s DAS Studio, welches die Projekte im deutschsprachigen Raum bearbeitet. Thorissen kehrte Anfang 2019 zu MVRDV zurück, nachdem er 12 Jahre lang als Konzeptentwickler für Proper Stok und als strategischer Berater für Raumentwicklung, Wirtschaft und Nachhaltigkeit für die Gemeinde Alphen aan den Rijn tätig war.  Zu den Projekten, die von seiner Expertise profitieren, gehören Benjamin Franklin Mannheim, Andreas Quartier Berlin, KoolKiel, Candidtor München, B8 Center Düsseldorf und EXPO Hannover sowie die Projekte, die er zwischen 2000 und 2007 als Projektleiter für MVRDV realisiert hat: Unterföhring Park Village (2003), Frøsilo in Kopenhagen (2005), Parkrand in Amsterdam (2006) und die Markthal (2014) in Rotterdam. Neben seiner Arbeit bei MVRDV ist er Gastkritiker an der Rotterdam Academy of Architecture, der ENSA Belleville, Paris, und der University of Applied Sciences in Leiden und trägt regelmäßig zu einer Reihe von Publikationen über integratives Stadtdesign, zukünftiges Wohnen, die Kreislaufwirtschaft und produktive Stadtlandschaften bei.