© Lina Wenzel

Preisträger BDA Hamburg Studienpreis 2022

1. Preis – Sehnsuchtsort Einfamilienhaus – Sunken gardens

© Lina Wenzel

1. Preis – Sehnsuchtsort Einfamilienhaus – Sunken gardens

Projekt
Sehnsuchtsort Einfamilienhaus – Sunken gardens
Architekt
Lina Wenzel, 5. Semester BA, hochschule 21 in Buxtehude

© Lina Wenzel
© Lina Wenzel

Einfamilienhäuser sind die beliebteste Wohnform. Aber kann man es heute noch verantworten, Einfamilienhäuser zu bauen? Vernunft und Sehnsucht nach einem Eigenheim mit besonderen Qualitäten wie einer Adressbildung, privaten Außenflächen oder ein eigene Stellplatz stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. Ziel dieses Entwurfes war es, ein verdichtetes Einfamilienhausgebiet zu entwickeln. Hierbei war es grundlegend, die Qualitäten eines Einfamilienhauses zu bewahren und darüber hinaus eine urbane Qualität zu entwickeln. Dieses Quartier spiegelt eine räumliche Struktur wider, in der die Wohnungen miteinander verbunden sind, wobei die Grenzen zwischen den einzelnen Einfamilienhäusern durch Innenhöfe, Dachgärten und Innengärten verwischt werden, ohne dass das ganze Quartier sein einheitliches Bild verliert. Die Wohnräume sind auf prismatische Gebäude mit einem sich wiederholenden Raster mit einem, zwei oder auch drei Stockwerken verteilt. Durch die unterschiedlichen Höhenbezüge entstehen spannende Räume innerhalb des Quartiers. Die Kuben werden durch private „sunken gardens“ im Untergeschoss und durch Gärten im Erdgeschoss erweitert. Die Kontrolle des Maßstabes der Volumen und der Zwischenräume zwischen ihnen schafft ein Gefühl von Privatsphäre und Zugehörigkeit. Die Anordnung der Fenster, die sich nie gegenüberliegen, gewährt eine verstärkte Privatsphäre. Durch drei verschiedene Ziegelfarben wird eine Varianz hergestellt, wodurch nicht alle Häuser gleich aussehen und zugleich wird der norddeutsche Kontext aufgegriffen. Für die Mobilität sind Mobilitätshubs vorgesehen, die dem Raster des Quartiers entsprechen und somit in der Zukunft jederzeit umfunktioniert werden können.

Die Jury sagt dazu:
„Die Sicherung von Einfamilienhaus-Qualitäten in Zeiten des Klimawandels und einer allgegenwärtigen Landverknappung als Verdichtungs- bzw. Nachverdichtungsaufgabe zu verstehen, liegt auf der Hand. Mehrere Wettbewerbsbeiträge haben das Thema auf diese Weise bearbeitet. Lina Wenzel, so die einhellige Überzeugung der Jury, ist das am besten gelungen. Sie platziert kubische Baukörper in eine heterogene Struktur aus 3-4-geschossigem Geschosswohnungsbau und Einzelhäusern. In Maßstäblichkeit und Körnung fügt sich ihr Entwurf ein, überzeugt aber vor allem in seiner architektonischen Gestalt und Prägnanz. Die Häuser sind unterschiedlich hoch und versetzt angeordnet. Das erzeugt gut proportionierte Zwischenräume, die eine hohe Individualität haben. Zum Teil sind die Zwischenräume abgesenkt (sunken gardens), was die Individualität noch verstärkt. Besonders angetan ist die Jury von der Einfachheit und Robustheit des Entwurfes. Die Struktur ist auch für andere Kontexte gut verwendbar und somit eine äußerst wertvolle Antwort auf die Frage, wie in Zukunft Einfamilienhaus-Qualitäten in verdichteter Bauweise umgesetzt werden können.“

Preisträger

BDA Hamburg Studienpreis 2022