Teleinternetcafe

Preisträger Hans Schaefers Preis 2019

Kiez der Statistik

Berlin-Mitte

Teleinternetcafe

Kiez der Statistik

Berlin-Mitte
Projekt
Kiez der Statistik
Architekt
Teleinternetcafe/Verena Schmidt, Marius Gantert, Urs Kumberger, Andreas Krauth mit Treibhaus Landschaftsarchitektur Hamburg
Bauherr
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Kooperatives städtebauliches Werkstatt-Verfahren für das Haus der Statistik-Areal

In unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz eröffnet sich die Chance für einen zukunftsweisenden Transformationsprozess. Den Ausgangspunkt bildet das Haus der Statistik, ein Ensemble der Nachkriegsmoderne, das nach Jahren des Leerstands einer neuen Nutzung zugeführt werden soll. Das ca. 3 ha große Grundstück rund um das Haus der Statistik soll zu einem urbanen Quartier mit besonderer programmatischer und sozialer Mischung gemeinwohlorientiert verdichtet werden. In den Jahren 2018 und 19 wurde hierzu ein kooperatives Werkstatt-Verfahren durchgeführt.

Die zu planende Geschossfläche beträgt ca. 110.000 qm (inkl. Bestand) Das Programm besteht aus ca. 330 Wohnungen, einem Rathaus, Finanzamt, Kultur- und Gewerbenutzung, sowie Einrichtungen für Bildung- und Sozialwesen. Das Verfahren wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Bezirksamt Mitte von Berlin, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, ZUsammenKUNFT Berlin eG und  der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH durchgeführt.

Der Beitrag von Verena Schmidt, Marius Gantert, Andreas Krauth und Urs Kumberger aus dem Teleinternetcafe entwickelt mutig ein großmaßstäbliches Stadtquartier auf der Grundlage der Verdichtung von Arbeiten und Wohnen und zeigen damit,  wie man heute mit solchen innerstädtischen Quartieren auch umgehen kann. Entgegen der planerischen Trends in der Stadtmitte wird in einem fast autofreien Quartier bezahlbarer Wohnraum in sorgfältig gesetzten Volumen und klaren Formen nach außen und einem differenzierten Inneren vorgeschlagen. Durchdachte öffentliche Räume verzahnen den neuen Stadtbaustein mit der Nachbarschaft. Die phantasievolle Planung enthält konkrete Vorschläge für ein vielfältiges Nutzungsangebot in der Horizontalen (Erdgeschossebene), wie in der Vertikalen. Pointiert gesetzte „Experimentierhäuser“ steigern die „Aneignungsoffenheit“. Hofartige gemeinschaftliche Freiräume fördern als „Stadtzimmer“ ein lebendiges Miteinander. Ein „Aktivitätenband“ aus Sport und Freizeiteinrichtungen bietet ein breites Nutzungsangebot und verknüpft über die „Kieznischen“ die Nachbarbebauung jenseits der Berolinastraße mit einer neuen außenräumlichen Qualität.

Im kooperativen städtebaulichen Werkstatt-Verfahren belegte diese Arbeit den ersten Rang und wird zur Basis der verbindlichen Bauleitplanung im Zentrum Berlins. Damit erlangt das Projekt eine Zeichenwirkung, die junge Architekten ermutigen kann, sich im Sinne einer konsensualen Stadtplanung und wie das Beispiel auch zeigt, auch in diesem großen Maßstab und an zentraler Stelle, zu engagieren. Die Jury des HSP würdigt einstimmig das Engagement, den Mut und die herausragende städtebauliche Qualität der Arbeit mit dem Hans Schaefers Preis 2019.

Preisträger

Hans Schaefers Preis 2019