Papiermuseum Düren

Juryurteil Architekturpreis Aachen 2020

Das Papiermuseum in Düren erinnert an eine gefaltete Papierskulptur. Ein Objekt, das im städtebaulichen Kontext wie ein fremder aber sehr freundlicher „Alien“ wirkt und den Ort durch seine selbstbewusste Haltung besetzt. Die Form ist faszinierend und schwellenlos. Der Architekt hat die künstlerische Freiheit genutzt, innen und außen wie aus einem Guss zu gestalten. Das Papiermuseum ist ein Ort, wo man was erleben kann. Ein Haus der Begegnungen und Bildung für junge und alte Menschen, die hier direkt mit Architektur und Städtebau in Kontakt kommen und deren Potentiale sinnlich erleben können.

Der Architekt schreibt: aus Putz wird Papier. Die Faltung von Papier, seine Haptik und seine Anmutung werden zum Thema der Fassadengestaltung. Präzise gesetzte Knicke und Kanten gliedern die Flächen gut proportioniert und bauen eine Spannung dieser Flächen auf. Die gewählte Materialität des weißen Putzes bildet eine Brücke zur Textur von Papier und wirkt bei unterschiedlichem Lichteinfall vielfältig und lebendig. Die Platzierung und Detaillierung des Namens auf der Fassade als leicht abgesetzte Einzelbuchstaben mit exakt derselben Oberfläche wie die Wand spielt ebenso wie das eingebettete „Wasserzeichen“ mit der Wahrnehmung des Betrachters und dem Thema Papier.

Die Frage, ob der gewählte Fassadenaufbau mit einer massiven Wand und Putzträgerplatte die richtige Wahl ist hinsichtlich der Idee. eine Analogie zu gefaltetem Papier aufzubauen, wird in der Jury kritisch gesehenen. Das Papiermuseum ist ein kleines und feines Projekt. Den Verfassern gelingt es, dem großen Nachbarn Leopold- Hoesch-Museum ein sympathisches und verspieltes Gegenüber zu gegenüber zu stellen, das sich im Kontext mühelos behaupten kann.