Veranstaltung

13. Mrz 2024, 18:00

Caring City

Perspektiven und Planungsmethoden für eine (gender)gerechtere Stadt am Beispiel Wien

Am 13. März 2024 wird Dr. Julia Girardi-Hoog, Beauftragte für Gender Planning in der Stadtbaudirektion Wien, einen Vortrag zum Thema Perspektiven und Planungsmethoden für eine (gender)gerechtere Stadt am Beispiel Wien halten. Welche Perspektiven braucht es, um eine gerechte Planung für so viele Nutzer*innengruppen wie möglich zu befördern?  Wie wird gendersensible Planung angewandt und welchen Mehrwert kann sie hervorbringen? Die Ansätze von Gender Mainstreaming in der Planung fokussieren sich auf den Gebrauchswert im Alltag und die unterschiedlichen Bedürfnisse von Nutzer*innen mit Blick auf Themen wie die Nutzung öffentlicher Freiräume, die Gestaltung der Gebäude, Straßen und des Verkehrsnetzes, sowie Qualitäten der lokalen Nachbarschaft. Im Vortrag werden diese Ansätze, die Geschichte der Verankerung in der Stadtplanung Wiens und gute Beispielprojekte vorgestellt.

Im anschließenden Gespräch mit Prof. Monika Grubbauer, Geschichte und Theorie der Stadt / Graduiertenkolleg Urban Future Making an der HafenCity Universität Hamburg, geht es um die Frage, was Planende und Hamburg in Zukunft aus den Wiener Erfahrungen lernen können.

Wien als Vorreiterin
„In der Stadt Wien wird geschlechtssensible Planung seit über zwanzig Jahren thematisiert. Heute ist Gender Mainstreaming über eine Vielzahl von erfolgreichen Pilotprozessen und Pilotprojekten als ein zentrales strategisches Arbeitsfeld der Wiener Stadtplanung gut etabliert. Die Umsetzung reicht vom Stadtentwicklungsplan über sektorale Programme, Masterpläne und städtebauliche Konzepte bis hin zu Einzelprojekten.

Gender Mainstreaming in der Stadtplanung ist eine prozessorientierte Strategie zur Qualitätssicherung planerischer Aufgaben. Die Wiener Stadtplanung berücksichtigt deshalb gezielt die unterschiedlichen Ansprüche und Interessen verschiedener NutzerInnengruppen, differenziert nach unterschiedlichen Lebenslagen, Lebensphasen, sozialem und kulturellem Hintergrund. Die Wertschätzung des Alltags von Frauen und Männern, Jung und Alt ist Grundlage der gendersensiblen Planungskultur. Gruppen, die in der Stadtplanung und im öffentlichen Raum tendenziell unterrepräsentiert sind, sollen gestärkt und in ihrem Alltag unterstützt werden. Planungsziele und Planungsmaßnahmen werden durch systematisches Abfragen der Auswirkungen auf die verschiedenen NutzerInnengruppen überprüft.

Gendersensible Planung hat einen positiven Einfluss auf den Alltag aller Bewohnerinnen und Bewohner. Sie ist ein differenzierender Ansatz, der generell das Qualitätsbewusstsein im Planungsprozess stärkt.“
Handbuch „Gender Mainstreaming in der Stadtplanung und Stadtentwicklung“ der Stadt Wien

©Bruno Klomfar
©Bruno Klomfar
Wohnkomplex Sonnwendviertel „Wohnzimmer“, StudioVlayStreeruwitz

„Draußen im Wohnzimmer: Insgesamt 427 geförderte Wohnungen erlauben die Errichtung von 2.000 m2 Gemeinschaftsflächen. Gemeinsam bilden sie das kollektive Wohnzimmer, das etwas weniger privat, aber dafür viel großzügiger sein darf: die Kinoleinwand des gemeinsamen Kinoraums ist der bessere Fernseher, der vertikale Spielplatz das bessere Kinderzimmer, das Schwimmbad die bessere Badewanne, die Bücherei das bessere Bücherregal!“‘
StudioVlayStreeruwitz

©Schedl_IBA_TALK
©Schedl_IBA_TALK
Dr. Julia Girardi-Hoog, Stadtbaudirektion Wien
©Oliver Reetz
©Oliver Reetz
Prof. Monika Grubbauer, HafenCity Universität Hamburg

Um formlose Anmeldung unter events@bda-hamburg.de wird gebeten.

Ort

BDA Galerie
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg
https://www.bda-hamburg.de/
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