Veranstaltung

26. Jan 2022, 18:30

Kluge Klima-Architektur: Das „Konzept 2226“

Vortrag von YASEMIN YALCIN-CHAUCA, Baumschlager Eberle Architeken

Online unter: https://vimeo.com/event/1716195/0063e12481

Wie kann man mit elementaren Mitteln der Architektur zu klimagerechten Bauweisen gelangen? Antworten auf diese Frage hat das weltweit agierende Büro Baumschlager Eberle Architekten mit wegweisenden Projekten geliefert. Mit dem „Konzept 2226“ hat das Büro mehrere Gewerbe- und Wohnungsbauten realisiert, die mit dem Claim „Arbeiten und wohnen in der Komfortzone“ am Wohlgefühl der Menschen orientiert sind, ohne Energie für Heizung oder Kühlung zu verbrauchen.

Entgegen der gängigen Entwicklung von immer komplexer werdender Haustechnik, kommen die Gebäude mit wenig Technik und dem Einsatz von ausgeklügelter Software aus und erreichen dabei ein Maximum an gesundem Raumklima. Der intelligente Einsatz von Fenstern bietet zudem eine optimale Tageslichtnutzung.

Eduard Hueber
Eduard Hueber

Eduard Hueber
Eduard Hueber

Haus 2226, Firmensitz von Baumschlager Eberle Architekten in Lustenau (Vorarlberg) 

„Am Anfang stand die Vision, ein Haus ohne Heizung und Kühlung zu bauen. Ein Haus für Menschen, das Atmosphäre bietet und stets wohltemperierte Innenräume – messbar in der weltweit akzeptierten Wohlfühltemperatur von 22 bis 26 Grad Celsius. 2226: Die Vision ist Realität geworden, der Name für das Gebäudekonzept ist ein Versprechen.“ (2226 AG)

Das Konzept setzt zudem neue Maßstäbe in der Kosten-, Energie- und Flächeneffizienz: „Durch den Verzicht auf die gängige Haustechnik entfällt der Aufwand für deren Planung, Beschaffung und Wartung; zugleich bleiben die Betriebskosten extrem niedrig. Nicht zuletzt tragen eine zeitlose Ästhetik, hochwertige Materialien und nutzungsneutrale Flächen zur Langlebigkeit eines 2226 Gebäudes bei.“

Die klare Gestaltung, massive Wände und Decken, die als Dämm- und Speichermasse dienen sowie der bewusste Einsatz von Materialien und Licht sind beispielgebend für diese Gebäude, die durchgehend bemessen werden und somit kontinuierlich Lerneffekte liefern. Die Gebäudesteuerung ist dabei grundlegend – sie misst die inneren und äußeren Bedingungen und nutzt diese intelligent zur Temperaturregelung. Nach dem Erfolg des Hauses 2226 macht das Konzept Schule und hat bereits in unterschiedlichen Typologien Umsetzungen gefunden. Die Nachfolgebauten des Pilotprojekts in Lustenau zeigen zudem die gestalterischen Möglichkeiten des Konzepts anhand der vielfältigen Formensprache und Fassadenvarianz.

René Dürr
René Dürr

2226 Mehrfamilienhaus Graf Dornbirn (Vorarlberg) 

Eduard Hueber
Eduard Hueber

Eduard Hueber
Eduard Hueber

2226, Zentrale der aks gesundheit GmbH in Lingenau (Vorarlberg) 

René Dürr
René Dürr

2226 Emmenweid, Büro und Verwaltungsgebäude in Emmenbrücke (Schweiz) 

Bereits 2020 hat Prof. Dietmar Eberle beim BDA Hamburg Jahresempfang anhand des Mottos „Vom Wollen zum Tun“ eindrücklich gezeigt, wie mit dem Einsatz von weniger Technik mehr Aufenthaltsqualität erreicht werden kann und wie mit der sinnvollen Verwendung von Software die Menschen wieder selbstbestimmter Gebäude nutzen können. Die Ziele der Arbeitspraxis von Baumschlager Eberle Architekten sind Langlebigkeit, Gesundheit und Komfort, die Reduktion von Energie- und CO2-Verbrauch, der Erstellungskosten und Betriebskosten sowie die Nutzung von lokalen und natürlichen Ressourcen – in Verbindung mit höchster architektonischer Qualität.

Der Vortrag von Yasemin Yalcin-Chauca findet im Rahmen der Ausstellung über das Forschungsprojekt „Einfach Bauen“ statt, mit der wir uns in der BDA Hamburg Galerie Low-Tech Lösungen für eine energieeffiziente und ökologisch- nachhaltige Bauweise widmen.

Yasemin Yalcin-Chauca wurde 1988 in Bregenz (Österreich) geboren und legte dort 2008 ihre Matura an der Höheren Technischen Lehranstalt im Bereich Bautechnik-Hochbau ab. Parallel dazu machte sie ein Praktikum bei Baumschlager Eberle Architekten in Lochau. Im Anschluss an Ihr Architekturstudium gestaltete sie für ein St. Galler Modehaus Boutiquen in Europa, Asien und in den USA. Seit Mai 2016 arbeitet sie bei Baumschlager Eberle Architekten in Lustenau im persönlichen Team von Dietmar Eberle an Konzepten, Wettbewerben und Publikationen. Nach einem neunmonatigen Sabbatical schloss sie 2018 ihren Master in Collective Housing an der Universidad UPM Madrid ab. Dort war sie seit 2020 wiederholt als Guest Professor geladen. Seit Januar 2020 ist sie Geschäftsleiterin der 2226 AG St. Gallen.