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Kreatives Unterlassen – was zunächst wie ein Widerspruch erscheint, ist angesichts der Klimakrise das eindringliche Plädoyer des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA für einen behutsamen und erhaltenden Umgang mit bestehender Bebauung. Die Ausstellung SORGE UM DEN BESTAND. ZEHN STRATEGIEN FÜR DIE ARCHITEKTUR wird im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) vom 2. Dezember 2022 bis 5. März 2023 Ideen und Lösungsansätze dem Hamburger Publikum vorstellen. Architekt*innen und Urbanist*innen formulieren ihre Sorge um den Gebäudebestand, fordern Respekt vor gewachsenen sozialen Strukturen und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde. Wie das gelingen kann, zeigen zehn Strategien und zehn Projektbeispiele, die die Arbeitsweise, Haltung und Expertise der beteiligten Architekt*innen widerspiegeln. Zu sehen sind Zeichnungen, Fotografien, Grafiken, Audio- und Videobeiträge und ein dokumentarischer Film.
Die zehn Strategien:
1 – Aufbruch ins Bestehende – Katja Fischer, Apolda, und Jan Kampshoff
2 – Vom Wert der Permanenz – Simon Jüttner
3 – Schön, dass ihr da seid! – Andreas Krauth, Urs Kumberger, Verena Schmidt
4 – Bestand ist Handlung – Tabea Michaelis, Ben Pohl
5 – Einfach umbauen – einfach transformieren – Eike Roswag-Klinge
6 – Urban Blockchain – Michael Obrist
7 – Verteilung auf das Vorhandene in der Zwischenstadt – Jörg Heiler
8 – Aus Donuts müssen Krapfen werden – Roland Gruber, Maria Isabettini, Peter Nageler
9 – 100 % Ressource: Bauten als Rohstofflager – Dirk E. Hebel
10 – Wachsender Bestand – Ayşin İpekçi, Köln, und Kamiel Klaasse
Ausstellungsstation im Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg
„Was macht die Stadt aus, in der wir gerne leben? Städte wandeln sich stetig und gleichzeitig trägt jeder Ort seine eigene Identität. Dabei spielt der Bestand eine wesentliche Rolle. Der Umgang mit ihm betrifft zudem ökologische, ökonomische und soziale Fragen des Bauens und Planens. Gebäude dürfen nicht länger als Konsumgüter mit Verfallsdatum angesehen werden. Wir möchten mit der Ausstellung anhand von zehn konkreten Strategien Anregungen für eine soziale und klimagerechtere Architektur geben. „Bestand ist Handlung“ lautet eine der Strategien – Handlung von allen Beteiligten, die den existierenden und künftigen Bestand planen, erbauen, nutzen, erhalten und transformieren. Wir freuen uns, dass wir im Museum für Kunst und Gewerbe gastieren dürfen und dem wichtigen Thema Bestand ein öffentliches Forum bieten können.“
Finn Warncke, 1. Vorsitzender BDA Hamburg
Rahmenprogramm
Begleitend zur Ausstellung finden Veranstaltungen mit Bezug zu thematischen Fragen statt. In Form von Vorträgen und Diskussionsrunden lädt der BDA Hamburg das Publikum ein, sich auch mit ausgewählten Hamburger Bestandsprojekten zu beschäftigen und gemeinsam über zukunftsfähige Lösungen nachzudenken.
26. Januar 2023
AUF BESTAND BAUEN. Wege zur Umbaukultur
17.00 Uhr // Ausstellungsrundgang
18.00 Uhr // Impulsvorträge und Diskussion
Prof. Muck Petzet, Muck Petzet Architekten, München/Berlin
Dr. Anna Joss, Leiterin Denkmalschutzamt Hamburg
Sarah Dungs, Geschäftsführerin GREYFIELD GROUP, Essen
Moderation
Tobias Münch
Münch Architekten BDA, BDA Hamburg
02. März 2023
BESTAND BRAUCHT HALTUNG – DIE ABREISSEREI MUSS EIN ENDE HABEN!
Hamburger Positionen zum Umgang mit dem Bestand
17.00 Uhr // Ausstellungsrundgang
18.00 Uhr // Einführung & Diskussion
mit Vertreter*innen aus Architektur, Politik, Planung, Verwaltung und Initiativen sowie Investor*innen
Moderation
Kristina Sassenscheidt
Geschäftsführerin Denkmalverein Hamburg
Die Publikation „Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur“ ist im JOVIS Verlag erschienen und ist in der Ausstellung – in der Buchhandlung Walther König im Museum für Kunst und Gewerbe – erhältlich. Die begleitende Publikation bietet vertiefende Informationen. Weitere Informationen zu Ausstellung und Publikation finden Sie hier.
Die Ausstellung des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA wurde von Olaf Bahner, Matthias Böttger und Laura Holzberg kuratiert. Ausstellungsgestaltung: Marius Busch – ON/OFF und Christian Göthner – lfm2.
Die Station der Wanderausstellung in Hamburg findet in Kooperation des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA der Freien und Hansestadt Hamburg mit dem MK&G statt.
Ausstellung und Publikation sind Teil des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungsund Städtebau“ des BMWSB / BBSR und werden durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.