Foto: Christian Spielmann

HAVEKANT, OLDENBURG

Rheinstraße 8/10, Uferstraße 90, Am Rundtörn 10-20, 26135 Oldenburg

Foto: Christian Spielmann

HAVEKANT, OLDENBURG

Preisträger BDA Preis Niedersachsen 2023
Architekt
HS Architekten PartGmbB Schmidt Limmroth Funck Klapsing, Hamburg
Bauherr
Kubus Projektgesellschaft Stadthafen Immobilien GmbH, Oldenburg

Kurzbeschreibung:

Am Alten Stadthafen Süd in Oldenburg ist am Südufer der Hunte ein neues Wohnquartier entstanden. Das Projekt Havekant ist Teil davon und besteht aus 3 Gebäuden mit 290 Wohnungen, 1 Kita und 1 Gastrofläche. Das Grundstück am Ufer der Binnenschifffahrtswege Hunte und Küstenkanal barg zwei große Herausforderungen: Schallschutz zum angrenzenden Gewerbe, zur Bahn- und Straßenbrücke und die Orientierung weg vom Gewerbe, zum Wasser, nach Norden. Der Entwurf reagiert in Form einer Kammstruktur mit baulichem Schallschutzrücken.

Jury:

Der Alte Stadthafen Süd ist hinsichtlich der Konversion ehemals gewerblicher genutzter Standorte ein städtebauliches Vorzeigeprojekt. Als wasser- und bahnseitiges Eingangsportal zur Stadt Oldenburg überzeugt das Areal mit einer urbanen Nutzungsvielfalt aus Wohnen, Gewerbe, sozialer Infrastruktur und Gastronomie. Das Nebeneinander von bestehender gewerblicher Nutzung und einem neuen Stadtquartier wird durch die Riegelbebauung, ergänzt um transparente Schallschutzrücken, eindrucksvoll gelöst. Sehr gelungen ist, dass die Bezüge zur Hunte für die Bürgerinnen und Bürger und die Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurückgewonnen und erlebbar gemacht werden. Die höher gelegenen halböffentlichen Höfe schaffen mit ihrer klimaresistenten Bepflanzung eine sehr ansprechende Aufenthaltsqualität und die besondere Stellung der Gebäude in den drei U-förmigen Höfen ermöglicht fast allen Bewohnern einen Blick auf die Hunte. Das Gesamtvorhaben, entwickelt in einem kooperativen Verfahren mit drei unterschiedlichen Architekten, überzeugt sowohl durch die harmonische Gestaltung der Hafenkante, als auch durch die individuelle architektonische Ausgestaltung der einzelnen Höfe. Verbindendes gestalterisches Element ist dabei der extra für das Vorhaben gebrannte Klinker. Der 12-geschossige Wohnturm prägt, gemeinsam mit der Bebauung auf der Doktorsklappe, den Auftakt des neuen Stadtquartiers. In beispielhafter Weise haben Architekten und Bauherrschaft ihre Verantwortung für die städtebauliche und architektonische Entwicklung eines Teils der Stadt wahrgenommen und werden mit einem BDA-Preis ausgezeichnet.